Die PFIFFNER Gruppe, hat einen neuen luftisolierten Hochspannungs-Leistungsschalter für Schaltanlagen in Umspannwerken angekündigt, der ein SF6- und fluorgasfreies Isolationsmedium verwendet und damit einen neuen Standard für den sicheren und nachhaltigen Betrieb von Stromnetzen setzt.
Der Leistungsschalter befindet sich derzeit noch in der Entwicklung. Er wird das wachsende Angebot des Unternehmens an Hochspannungslösungen ergänzen und Kunden dabei helfen, ihre CO2-Bilanz auf kosteneffiziente Weise zu verringern.
Schwefelhexafluorid (SF6) ist ein künstlich hergestelltes Gas, das hauptsächlich als elektrischer Isolator und zur Unterdrückung von Lichtbögen verwendet wird. Obwohl es in Leistungsschaltern zur Stromkreisunterbrechung äußerst effektiv ist, ist es auch eines der schädlichsten Treibhausgase, die es gibt. Daher haben Zulieferer für Stromnetze in den letzten Jahren nach Lösungen gesucht, um dessen Verwendung einzuschränken. Die Lösung von PFIFFNER verwendet stattdessen ein umweltfreundliches Gas, das auf den Einsatz von SF6- und Fluorid-Gasen vollständig verzichtet.
Leistungsschalter sind eine der wichtigsten Komponenten in einer AIS-Schaltanlage. Die Zuverlässigkeit ist entscheidend, da das Produkt unter allen Bedingungen funktionieren muss und viele Jahre oder Jahrzehnte inaktiv bleiben kann, bevor es wieder zum Einsatz kommen muss. Im geschlossenen Zustand muss sich der Leistungsschalter wie ein idealer Leiter ohne Widerstand verhalten, und im geöffneten Zustand muss er ein perfekter Isolator sein, der nicht leitet. Wenn sich die Kontakte bei der Aktivierung trennen, muss sich der Unterbrecher sofort bewegen, um Lichtbögen zu löschen und Schäden an nachgeschalteten Leitungskomponenten zu verhindern. Bei der Aktivierung erfolgt dieser Vorgang in der Regel innerhalb von 20 bis 30 Millisekunden, wobei Mechanik mit bis zu 20-30 kg mit hoher Geschwindigkeit bewegt werden muss.
Der Entwicklungsleiter des Leistungsschalters bei PFIFFNER erläuterte einige der damit verbundenen technischen Herausforderungen: „Lichtbögen können extrem heiß werden – über 25.000 °C – und eine große Gaskonzentration muss mit hoher Geschwindigkeit in den Bereich zwischen den Kontakten gepresst werden, um den Lichtbogen zu löschen und damit den Strom zu unterbrechen. Daher müssen die Komponenten strenge Leistungs- und Zuverlässigkeitsstandards erfüllen, um die Sicherheit und Wirksamkeit zu gewährleisten.“
„Die Branche ist sich der Probleme bei der Arbeit mit SF6 seit vielen Jahren bewusst, es war jedoch schwierig, Alternativen zu finden, die mit dessen Leistungsfähigkeit mithalten können. Wir glauben, dass wir mit diesem neuen Leistungsschalter eine Lösung gefunden haben, die durch die Anwendung neuer Konzepte Nachhaltigkeit bietet, ohne Kompromisse bei der Leistungsfähigkeit oder Sicherheit eingehen zu müssen.“
Für Dr. Jürgen Bernauer, CEO der PFIFFNER Gruppe, baut der neue Leistungsschalter auf den bewährten Grundwerten des Unternehmens auf – Qualität, Transparenz und Vertrauen: „Als Schweizer Unternehmen sind wir stolz auf unsere Tradition, und als Familienunternehmen, das seinen Kunden und nicht den Aktionären gegenüber verantwortlich ist, können wir schnell auf Markttrends reagieren. Der neue Leistungsschalter ist ein gutes Beispiel, wie sich Neuerungen mit Nachhaltigkeit verbinden, um eine neue, bahnbrechende Lösung zu schaffen, die dazu beiträgt, die Leistungsfähigkeit zu erhöhen und gleichzeitig einen positiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.“
Bernauer weiter: „Wir versuchen, so viel wie möglich selbst zu produzieren und so viel Know-how und wertschöpfende Dienstleistungen wie möglich im Haus zu behalten. Dies verringert unsere Abhängigkeit von externen Lieferketten und ermöglicht es uns, das Fachwissen unserer Entwickler genau dann und dort einzusetzen, wo unsere Kunden es brauchen. Bei diesem Projekt wurden verschiedene Disziplinen benötigt – von der Mechanik und Elektrik über Analytik bis hin zur Strömungslehre, was die Vielseitigkeit unseres Unternehmens und die Flexibilität, mit der wir sie einsetzen, unter Beweis stellt. Ich freue mich, dass wir unser ohnehin schon beeindruckendes Angebot um ein so innovatives Produkt erweitern können, und bin gespannt, welche positiven Auswirkungen es auf unsere Kunden haben wird, wenn es auf den Markt kommt.“
