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Innovation braucht Systemkompetenz: Warum neue Wege im Stromnetzausbau entscheidend sind

Die vom Bundesrat kürzlich überwiesene Botschaft zur Beschleunigung des Netzausbaus ("Netzexpress") ist ein bedeutender Schritt – nicht nur für die Umsetzung der Energiestrategie 2050, sondern auch für die dringend nötige technologische Weichenstellung im Schweizer Übertragungsnetz.

Hivoduct AG
Kemptthal, Schweiz

Ein zentrales Signal: Der Freileitungsgrundsatz ist vom Tisch. Damit wird der Weg frei für unterirdische Alternativen, wo sie technisch, ökologisch und wirtschaftlich Sinn ergeben. Doch: Nicht jede Erdverkabelung ist automatisch sinnvoll – wie die neue Kabelstudie Schweiz von Swissgrid eindrücklich zeigt.

Technische Grenzen herkömmlicher Erdkabel

Laut der Studie bringen klassische 220-/380-kV-Erdkabel mit Kunststoffisolation gewichtige systemische Herausforderungen mit sich:

  • Übermässige Blindleistung → benötigt teure Kompensationsanlagen
  • Tiefere Resonanzfrequenzen → erhöhen Störanfälligkeit und erschweren Netzwiederaufbau
  • Langwierige Reparaturen → gefährden Versorgungssicherheit bei Störungen
  • Kostenlast für Endverbraucher → über 1,4 Mrd. CHF für flächendeckende Kompensation


Diese Effekte wirken sich nicht punktuell, sondern systemisch auf das ganze Netz aus – insbesondere beim zunehmenden Einsatz von Leistungselektronik, bei Blackout-Szenarien und bei der Feinabstimmung im Höchstspannungsbetrieb.

«Druckluftkabel»: Eine neue Lösung für Hochspannungsverbindungen unter der Erde

Hivoduct bietet mit seinen Druckluftkabeln eine leistungsfähige und netzverträgliche Alternative zur klassischen Kabeltechnologie.

Durch den Einsatz von Luft als Dielektrikum und Aluminium-Rohrleitern ist man technisch näher am Freileitungsdesign, kann die Druckluftkabel aber trotzdem unterirdisch verlegen. Daraus ergeben sich gleich mehrere Vorteile gegenüber traditionellen Erdkabeln:

Weniger Blindstrom
→ geringere Netzbelastung, keine zusätzlichen Kompensationsanlagen nötig

Kompakte Trassen
benutzung bestehender Tunnel, reduzierter Platzbedarf, einfacher Einbau, geringer Landschaftseingriff,

Wartungsfreundlich und langlebig
→ modular aufgebaut,
revidierbar, wiederverwendbar, insbesondere auch für Tunnelverlegung und für Bergregionen geeignet

Stabileres Systemverhalten
→ weniger Resonanzeffekte, besserer Schutz beim Wiedereinschalten nach Störungen

Fazit: Unterirdisch – aber mit System

Die Zukunft des Stromnetzes liegt nicht allein in der Frage „oben oder unten“, sondern in der intelligenten Kombination aus physikalischem Verständnis, technischer Machbarkeit und wirtschaftlicher Vernunft. Mit dem Verzicht auf den Freileitungsgrundsatz sendet der Bundesrat ein klares Signal: Innovative Lösungen wie die Druckluftkabel sind jetzt gefragt.

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Walter Holaus

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