Fachwissen Powertage 2022

Den Seeforellen auf der Spur

In ökologischer Hinsicht besteht bei der Stromproduktion ein Interessenskonflikt zwischen dem Klimaschutz und dem Naturschutz. Forschung und Massnahmen zugunsten der Seeforelle in von Wasserkraft genutzten Fliessgewässern stehen deshalb im Interesse einer nachhaltigen Entwicklung.

Die Seeforelle ist in der Schweiz stark gefährdet und heute eine der wichtigsten Zielarten für die freie Fischwanderung und bei Restwasserfragen.

Wir untersuchen das Verhalten der wandernden Seeforellen, um sie besser zu verstehen. Bei ihrer Laichwanderung werden die Seeforellen in der Hasliaare mit fest installierten Unterwasser-Kamerasystemen erfasst. Mit dem individuellen Punktmuster der Fische können Rückschlüsse auf deren Verhalten gezogen werden sowie Grösse, Geschlecht und eventuelle Verletzungsmuster bestimmt werden. Durch diese Methode müssen die Fische dieser bedrohten Art nicht gefangen werden und sind bei ihrer Wanderung unbeeinflusst.

Im Rahmen der Masterarbeit von Kristof Reuther (Mitarbeiter Grimsel Hydro) wurde untersucht, welche Bedingungen die Hasliaare als Wanderkorridor für den Fischaufstieg und -abstieg der stark gefährdeten Seeforelle
(Salmo trutta) hinsichtlich Abfluss und Wassertiefe bietet. 

Die Zählung von Seeforellen im freien Fliessgewässer wird in der Hasliaare bereits seit 2014 realisiert. Die Methode wurden in diesen Jahren stets weiter optimiert. Überall dort, wo Seeforellen vorkommen und es um Restwassermengen, Konzessionserneuerungen, Sanierung Fischgängigkeit, Restwassersanierung, aber auch den Fischschutz (Stauraumspülungen, Seeentleerungen, Baustellen) geht, beraten und begleiten wir Sie in Ihren Projekten mit unserem Service und praxisnahem Fachwissen gerne.

Dieses Video zeigt Impressionen aus den Feldarbeiten in der Laichsaison 2020/2021. Die Masterarbeit ist zwischen der BOKU Wien und der 
Kraftwerke Oberhasli AG (Grimsel Hydro) entstanden.